Schöne U-Bahnhof Werbung

Wenn Werbung wirbt.

Schnieke!

Schnieke!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Knorke finde ich prima, beinahe dufte. Ein Wort wie Berlin, ruppig und herzlich zugleich. Knorke war auch der Name eines populären Gorillas im Berliner Zoo, der 1963 erstarb und eine beinahe knutige Anteilnahme unter den Berlinern hervorrief.

Lustig liest sich der Duden, bei dem Versuch, Knorke zu deklinieren. Duden mutmasst die Urheberschaft des Begriffes bei Claire Waldoff.

Einleuchtender kommt da die Erklärung Peter Panters (aka Kurt Tucholsky) daher, der uns erklärt: “

Eines Tages beschloß der Berliner, etwas Schönes, Angenehmes, Liebliches, etwas, das das Herz erfreut, mit  Knorke zu bezeichnen….Eines Tages war das Wort da.“ Um kurz darauf zu ergänzen: „Unmöglich, etwa ein ganz kleines Kind knorke zu nennen – etwas widerstrebt da dem feinen Sprachempfinden. Knorke ist nichts Winziges – ein Marienkäfer ist nicht knorke. Knorke ist: bunt, laut, glänzend, ersten Ranges, über das Maß zufriedenstellend, imponierend, die Erwartungen eines guten Hausvaters voll erfüllend. Klara ist knorke.“

Sagt man heute noch Knorke?

12 Kommentare zu “Schöne U-Bahnhof Werbung

  1. Diddy sagt:

    Wir hatten zum Thema Knorke schon 2010 den Artikel „Der Fall Knorke 2.0“ begonnen, der natürlich immer wieder aktualisiert wird, kiek ma rin: http://www.spreetaufe.de/original-berlin-berliner-originale/der-fall-knorke-20-knorkitis-its-knorke-its-berlin/ – Knorke lebt, ooch uff unsan T-Shirts 😉 LG Diddy

  2. eichiberlin sagt:

    Ein empfeglenswerter Sprachkurs, bei dem auch „Schnafte“ eine Rolle spielt, findet sich auf der wundervollen CD „Bezirkslieder“ von Horst Evers und Bendikt Eichhorn.
    Alles Wissenswerte zum Berliner Akkusativ, der Anlautverweichung von G zu J, oder der Berliner Vokalvertauschung: „iber süben Bricken musst du jehn…“

    http://www.bezirkslieder.de/

  3. eichiberlin sagt:

    Danke Keule,
    die französischstämmigen Vokabeln haben im Berlinerischen ja so ihren ganz besonderen Reiz (Muckefuck, Fisimatenten oder Bulette).
    Wobei der Berliner sagen würde: „Es ist die jleiche Farbe, aber ne janz andere Couleur.“

  4. richensa sagt:

    Ich fänd’s schön, häufiger „knorke“ zu hören…

  5. Lakritze sagt:

    Also, in der westlichen Republik stößt das Wort auf echtes Unverständnis. Aber an der Saar heißt ein halbwüchsiger Junge ja auch noch »Knecht« …

  6. 6kraska6 sagt:

    Wer ist Klara?

  7. vilmoskörte sagt:

    Knorke ist geil!

  8. opavati sagt:

    Dufte, schnafte, knorke!

  9. „Knorke“ ist den gleichen Weg wie „Schnafte“ gegangen.

  10. opavati sagt:

    Ja, wir dürfen die Stadt nicht den Raffkes überlassen, die herziehen und Berlin nach ihrem Bilde formen wollen, bis es so öde ist wie die Dörfer aus denen sie kommen.

  11. Wikipedia schreibt: „Möglicherweise steht es mit dem Ausdruck Knocke in Verbindung, der so viel bedeuten soll wie „eine Handvoll (und damit zufrieden)““

    Wie dem auch sei ist es eher ein Alt-Berliner Wort, würde ich meinen. Heute leider viel zu wenig verwendet, wahrscheinlich, weil niemand mehr irgendetwas oder irgendjemanden knorke findet. Ich für meinen Teil mag diese alten typischen Berliner Begrifflichkleiten und bemühe mich hier und da solche Worte in meinen Sprachgebrauch mit einfliessen zu lassen. Oft hört man dann belustigt: „Das hab ich ja schon ewig nicht mehr gehört!“ Und genau deswegen sollten wir Berliner das alle tun. Es mag ein kleines Stück aus dem alten Berlin sein, aus dem Zille-Milieu, aus den Eckkneipen. Aber es bleibt ein Stück Kultur.

    Genau wie Schrippe, Muckefuck, etepetete, Fisimatenten, Bolle, Piefke, Göre, Keule, Fatzke, Raffke, Stulle, Scheese und viele mehr. Einfach dufte eben.

    Juta Atikel. Jefällt ma. 🙂

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